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1111 Jahre Münchsteinach

500 Jahre Abtsschlösschen – 30. Juni 2023

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Ein volles Haus in der Kulturscheune für den Eröffnungsabend der 1111-Jahr-Feier im Münchsteinacher Kulturscheune. 

Das Publikum war so groß, dass wir auch mit einem 16 mm Weitwinkelobjektiv nur einen Teil des Publikums fotografieren

konnten.  Gemeinde Kulturbeauftragter Dr. Erich Zimmermann stellte sein neues Buch Die Äbte des Klosters Steinach –

500 Jahre Abtsschlösschen vor.  Zwei Sondergäste waren auch dabei.  Horst Willner, 3. von links im Bild, wurde 1938

im Abtsschlösschen geboren und verbrachte seine Kindheit dort.  Traudl Meller, 5. von rechts, kam mit ihrer Familie 1945

als Vertreibungsflüchtling aus dem Ostgebiet nach Münchsteinach und wohnte auch im Abtsschlösschen.

 

Münchsteinacher Kulturbeauftragter

Dr. Erich Zimmermann

 

Dr. Zimmermann stellt sein neues Buch vor.  Im Publikum,

links, Bürgermeister Jürgen Riedel.  2. von rechts, Ehefrau

Ellen Zimmermann.  Rechts, Horst Willner, der 1938 im

Abtsschlösschen geboren wurde. 

 

 

In oder "um 1520" baute Christoph von Hirschaid,

der letzte Benediktiner Abt des Münchsteinacher

Klosters, sein Abtsschlösschen am Rand des

Klosterhofs, aber er durfte sein Neubau nur kurz

genießen können, laut Gemeinde Kulturbeauftragter

Dr. Erich Zimmermann.  Während des Bauernkriegs,

Mai 1525 kamen Untertanen des Abts, aufrührer-

ische Bauern aus Gutenstetten, nach Münchsteinach, versuchten das Abtsschlösschen in Brand zu setzen, entführten den Abt und brachten ihn als Gefangener nach Markt Erlbach.  Er wurde bis seiner Entlassung als Gefangener dort gehalten.  So endete das kurze, klösterliche Leben des Abtsschlösschen.  In den folgenden Jahren war das Gebäude im Besitz des Bayreuther Markgrafen, noch später der Gemeine Münchsteinach, wo es u. a. in den Nachkriegsjahren als zuhause für einige Heimatvertriebenen diente.

 

Diese Geschichte erzählte Dr. Zimmermann als

er am 30. Juni in der Kulturscheune die 1111-Jahr-

Feier der Gemeinde Münchsteinach eröffnete.  Viele

halten Erzählungen über Geschichte für langweilig,

aber nicht, wenn sie von Dr. Zimmermann erzählt

werden.  Gut 200 Zuhörer packten die Kultur-

scheune voll.  Auch alle Stehplätze wurden belegt.

 

1979 wurde Dr. Zimmermann der neue Hausherr

des alten Schlösschen, das er zusammen mit

seiner Ehefrau Ellen von der Gemeinde kaufte.

Nach einer einjährigen Renovierung zogen die

Zimmermanns 1980 ein, wo sie heute noch

wohnen.

 

Der Hauptzweck des Eröffnungsprogramms war die Vorstellung von Dr. Zimmermanns neuem Buch, Die Äbte des Klosters Steinach – 500 Jahre Abtsschlösschen.  Herausgeber des Buches ist der Münch-

steinacher Fremdenverkehrs und Heimatverein.

 

Die Zimmermanns waren nicht die einzigen Schlösschenbewohner im Eröffnungsprogramm.  Als Überraschungsgäste kamen auch ehemalige Schlösschenbewohner Traudl Meller und Horst Willner.  Als heimatvertriebenes Kind aus dem Ostgebiet kam Traudl Meller, heute noch in Münchsteinach wohnhaft, zusammen mit Familie 1945 ins Schlösschen, das damals z. T. als Flüchtlingsunterkunft diente.

 

Auch dabei am Eröffnungsabend war Horst Willner, der 1938 im "Schlössla" geboren wurde und seine Kindheit dort verbrachte.  Seine Familie wohnte damals als Mieter im Schlösschen.  Willner ging 1958 zur Bundeswehr.  "1970 wurde meine Einheit nach Landsberg am Lech verlegt, wo wir auch heute noch leben", erzählte er.

 

Willner war auch Gastredner am Eröffnungsabend.  Er erzählte von seiner Jugend im "Schlössla" und konnte mit seinen Lausbubengeschichten die lachenden Zuhörern gut unterhalten.  Willner blieb am Festsamstag in Münchsteinach und nahm teil an der Langen Nacht der Keller, wo er mit alten Freunden und Nachbarn zusammenkam.

 

In seiner Hauptrede sprach Dr. Zimmermann zuerst von der Liste der bekannten Klosteräbten, die in den 1130er Jahren begann und mit Christoph von Hirschaid endete.  "Durch einen Zufall," sagte er, fand er im Stadtarchiv Bad Windsheim eine Urkunde, die den Namen eines noch nicht bekannten Abtes namens Albrecht um ca. 1380 bestätigte.  Damit konnte er die Liste erweitern.

 

Im Hauptteil seiner Rede erzählte Dr. Zimmermann vom teils verkommenden Zustand des Schlösschens als er und seine Frau das Gebäude 1979 kauften.  Er sprach auch über die Renovierungsarbeiten, die im folgenden Jahr in Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz durchgeführt wurden.  1980 konnte das Ehepaar in das erneute Schlösschen einziehen.

 

 

Eröffnungsrede:  Bürgermeister Jürgen Riedel

 

 

Inge Diller bringt ihr Danke schön und eine Flasche Wein

vom Verleger, dem Fremdenverkehrs- und Heimatverein …

 

 

 

… und einen Blumenstrauß für Ellen Zimmermann 

 

Horst Willner, links, aus Landsberg am Lech, der 1938 im Abtsschlösschen geboren wurde, genießt eine gesellige Runde.