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Die
Mark Brandenburg
Kulmbach Die
Mark Brandenburg
Bayreuth Grafen
von Castell |
Die Auswirkungen der Bauernkriege Angeregt durch die Lehren der Reformation
versuchten die Bauern am Anfang des 16. Jahrhunderts ihre alten Rechte und
Möglichkeiten, welche durch die Ausweitung der Landesherrschaft beschnitten
wurden, mit Gewalt wiederherzustellen.
Es kam zu Aufständen, von denen der bedeutendste der Große Bauernkrieg
war, der von 1522 bis 1525 dauerte. Im Verlauf der Aufstände kam es zu
Plünderungen von Dörfern, Klöstern, Schlössern und Kirchen. Sie endeten mit dem blutigen Sieg der
Fürsten und dem grausamen Gericht über hunderttausende Bauern, die
erschlagen, gehängt oder verbrannt wurden. In seinem Heimatbuch schreibt Erhard Wolf: "Dieser Bauernkrieg, an welchem sich auch
Bauern aus unserer Gegend beteiligten, ging an unserer Heimat nicht spurlos
vorbei. Am Montag nach Walpurgi, also
Anfang Mai 1525 zogen die Bauern mit einem Pflugrädchen auf ihrer Fahne von
Gutenstetten her das Steinachtal hinauf gegen das Kloster Münchsteinach. Die Klosterinsassen wehrten sich
verzweifelt und sogar der Abt griff in den Kampf mit ein, indem er u. a.
seine Bienenkörbe auf die anstürmenden Bauern hinab warf. Der Abt wurde gefangen genommen und nach
Markt Bibart gebracht. Die Bauern
müssen wie die Wilden im Kloster gehaust haben; denn sie zerrissen und
vernichteten die Lehens- und Zinsbücher und plünderten das Kloster". Der Bauernkrieg verstärkte die Stellung der
Markgrafen gegenüber dem Kloster Münchsteinach. Für das Heer, das die
Bauern bekämpfte, musste das Kloster musste Lebensmittel liefern und Geld
bezahlen. Das rettete das Kloster
nicht. 1529 verließ der letzte Abt das
teilweise zerstörte Kloster. Der
Markgraf richtete in Münchsteinach die Klosterverwaltung neu als Unterstelle
der Landeshauptmannschaft Neustadt/Aisch.
Zum Verwaltungsbezirk des Klosteramts gehörten Münchsteinach,
Mittelsteinach, Pirkachshof, Abtsgreuth, Alterhausen, Roßbach, Höfen, Haag,
Kleinsteinach, Schornweisach, Gutenstetten und Baudenbach. Bei der Zerstörung des Klosters wurden alle
Urkunden und schriftlichen Aufzeichnungen vernichtet. Deshalb kann man nicht feststellen, wann
diese Dörfer bzw. einzelne Hofbesitzer in diesen Orten Klosteruntertanen
wurden. In Altershausen wurden 13
Güter geplündert. Ob Altershäuser
Bauern am Bauernkrieg beteiligt wurden ist nicht dokumentiert. Nach der Niederschlagung der Bauern bekam
Markgraf Kasimir von Ansbach seine Rache.
Viele Bauern wurden enthauptet.
Anderen wurden die Finger abgeschnitten. In Neustadt ließ er 18 Bürger und Bauern
enthaupten. Public
Domain Markgraf Kasimir von
Bayreuth-Kulmbach Die meisten Bauernhöfe im Altershäuser Raum
wurden geplündert oder sogar niedergebrannt waren. Trotzdem musste jeder Hofbesitzer in den
zum Kloster gehörigen Dörfern bis 1538 jährlich vier Gulden Brandsteuer
bezahlen. Aber nach diesen unruhigen
Zeiten stabilisierte sich die politische Lage im Altershäuser Raum. In seinem Buch erzählt Dr. Max Dollner folgendes: "Später ist Altershausen an die Markgrafen
gekommen und hat anscheinend im Jahre 1553 die Verheerungen des bundesständischen
Krieges über sich ergehen lassen müssen und seine von katholischen Zeiten her kleine Kapelle eingebüßt. Es hat diese wieder aufgebaut und die
Pfarrei von Burghaslach zog Kapelle und Dorf zu seiner Kirche. Der Autor des 19. Jahrhunderts G.L. Lehnes
vermutet, dass dies auch das ursprüngliche Verhältnis gewesen sei
(Geschichtliche Nachrichten von Münchsteinach S. 169). Nach der Einäscherung der Kirche hielten
sich die Altershäuser und Kienfelder nach dem Taufregister von 1580 und dem
Kopulationsregister bis 1596 nach Schornweisach, bis vielleicht ein neuer
Pfarrer sein Recht wieder gelten machte". 1604 erscheint das Dorf als Allershausen im bayreuthischen Fraischbuch. Die Herrschaft
Brandenburg hat hier 17 Untertanen, die Cent bis an Weisach, das übrige nach
Haslach". Public
Domain Martin Luther. Gemälde von Lucas Cranach Die Reformation Am 31. Oktober 1517 schlug Martin Luther seine 95
Thesen an der Schlosskirche zu Wittenberg an.
Damit wurde die Reformation eingeleitet, die sich über ganz
Deutschland ausbreitete. Erhard Wolf schreibt: "Wenn wir aussagen wollen, wann die
Lehre Luthers in Altershausen eingeführt wurde, müssen wir zunächst daran
erinnern, dass unser Gotteshaus eine Tochterkirche der Burghaslacher Kirche
war und somit genau wie diese unter dem Patronat der Grafen zu Gestell stand,
die dieses gemeinsam mit ihren Lehensleuten, den Reichsfreiherrn von
Vestenberg wahrnahmen. Beide setzten
gemeinsam den Burghaslacher Pfarrer und seinen Kaplan, die euch in
Altersheimen den Gottesdienst hielten, in ihr Amt ein. Aus diesem Grund ist für uns die Einführung
der Reformation in der Grafschaft Castell von Bedeutung. Während in der Markgrafschaft Ansbach schon
1529 alle katholischen Pfarrer durch evangelische ersetzt wurden, dürfte es
in der Grafschaft Castell etwas länger gedauert haben. Die bisher vertretene Ansicht, die Reformation
habe dadurch, dass die Herren in Vestenberg und ihre Lehensherrn, die Grafen zu
Castell, die lutherische Lehre annahmen und ihre Untertanen ihnen ohne
weiteres folgten, kampflos ihren Einzug in Burghaslach gehalten, ist
unzutreffend. Im Gegenteil lässt sich
nachweisen, dass sie erst nach harten und langwierigen Kämpfen den Sieg errang". In der Pfarrbeschreibung Burghaslach (Pfarrarchiv
Burghaslach) kann man lesen, dass in den Kanzleien zu Breitenlohe und
Burghaslach, die alle pfarrlichen
Dokumente durchgesehen, konnte schon 1628 niemand mehr etwas genaues
sagen, wann der Wechsel zur evangelischen Kirche stattfand, sondern
vermutete, dass die jetzige dieser Ort
bräuchliche lutherische Lehre noch vor dem Passauer Vertrag (1552) in esse gewesen. Erhard Wolf schreibt, "Es steht fest, dass
das Kirchenwesen in Burghaslach nicht nur von der Reformation in der
Grafschaft Castell beeinflusst wurde, sondern mindestens im gleichen Maße von
den Herren von Vestenberg, und zwar von Hans Friedrich, dem evangelisch
gesinnten Herrn von Burghaslach, der 1530, zusammen mit dem Markgrafen von
Ansbach zum Reichstag nach Augsburg zog, und seinem Vetter Kunz Christoph in
Breitenlohe bestimmt wurde, Ein im Kanzleiarchiv zu Castell befindliches Lehnbuch über die Pfarr Burck Haslach,
renoviert und angefangen 1615 enthält ein Verzeichnis der lutherischen Prediger in der Pfarr Burck Haslach. Darin wird als erster evangelischer Pfarrer
im Jahre 1530 Pancratius Neundörfer angeführt. Die katholischen Vestenberger zu Breitenlohe
suchten, die evangelische Lehre auf jede erdenkliche Weise wieder zu verdrängen
und scheuten selbst vor Gewalttaten nicht zurück. So drang z. B. 1563 Kunz Christoph von
Vestenberg in die Burghaslacher Kirche ein, ließ einen Meßpfaffen von Iphofen kommen und eine Messe dort lesen. Ein andermal versuchte er die Anstellung eines
evangelischen Pfarrers in Burghaslach dadurch zu verhindern, dass er ihm die
Frühmeßgüter, die er zu verleihen sich anmaßte und ohne die nach seiner
Meinung ein gelehrter Mann von seinem Pfarreinkommen nicht leben konnte,
verweigerte. Ein Jahrhundert dauerten diese Kämpfe. Dass sich die evangelische Lehre
schließlich doch behaupten und durchsetzen konnte, ist hauptsächlich den
Grafen zu Castell zu verdanken, die die evangelischen Pfarrer in ihrem Kampf
gegen die Herren von Vestenberg unterstützten". Die Altershäuser Kirche wurde Mitte oder spät im
16. Jahrhundert durchgreifend renoviert.
Die Gotteshausrechnung von Walpurgi 1589 enthält Ausgaben für
Reparaturen. Die Kirchweih fand damals
noch am Kiliani, am 8. Juli, statt. Der 30-jährige Krieg (1618-1648) Der 30-jährige Krieg galt lange als die
schlimmste Katastrophe der deutschen Geschichte. Anfangs erschien er als Religionskrieg, bei
dem sich oberflächig gesehen zwei Kriegsparteien, die protestantischen und
katholischen Seiten, gegenüberstanden, und in den sich später Schweden und
Frankreich auf protestantischer und Spanien und Österreich auf katholischer
Seite einmischten und ihn dadurch zum europäischen Krieg auf deutschem
Territorium machten. Am Ende ging es
nur um Macht und Einfluss mit allen Mitteln. Dieser Krieg war gekennzeichnet durch verheerende
Plünderungen, Zerstörungen und Gewalttaten, durch den Verfall der Moral und
Sitte in Deutschland, durch Krankheit und Elend wegen der Pest. Er schuf nur Probleme und löste keine. Ein Zeitzeuge brachte dieses Elend auf die
Formel: Die drei Geißeln der
Menschheit: Hunger, Pest und Krieg! Erst relativ spät bekam Altershausen die Auswirkungen des 30-jährigen Krieges direkt zu
spüren. Laut Erhard Wolf: "Wenn auch in unserem Gebiet, im Gegensatz zu
Nürnberg, in keinem der vier Hauptabschnitte diesen Krieges jemals eine
Schlacht ausgetragen wurde, so hatte die Bevölkerung doch sehr unter den
Einquartierungen der durchziehenden Truppen und in späteren Jahren unter den
führerlos plündernden und mordenden Soldatenhaufen und vor allen durch die
Seuchen und Epidemien zu leiden, Einen leichten Vorgeschmack dieses Krieges
erhielten unsere Vorfahren als erstmals am 2.7.1622 etwa 9.000 Kosaken
(leichte Reiter) von Böhmen kommend, nach Westen zogen, um den kaiserlichen
Feldherrn Tilly bei der Verfolgung des Mansfeldischen Heeres zu
unterstützen. Sie ritten auf der
Hochstraße Rauschenberg-Altebersbach (im 30-jährigen Krieg völlig zerstört!)
- Weihersmühle - Roßbach und weiter nach Markt Bibart. Die Kosaken beschafften sich bei ihrem
Durchzug ihre Nahrungsmittel. Sie
trieben u. a. dem Besitzer des Pirkachshofs (bei Neuebersbach) sein Vieh
fort". Public
Domain Der katholische General
Johann Tserclaes Tilly "Am 20. September 1627 überfielen etwa 2.000
kaiserliches Kriegsvolk Baudenbach und hausten dort wie die Wilden. Ferner plünderten sie Ullstadt, Langenfeld,
Sugenheim, Burghaslach, Breitenlohe, Gleißenberg und Obersteinbach. Das waren
alles Orte, die evangelischen Adeligen gehörten, Die Schweden kamen am 16. Oktober 1630 von
Würzburg nach Neustadt, wo sie drei Tage blieben, sich dann aber wieder nach
Würzburg zurückzogen". Das evangelische Heer des Schwedenkönigs Gustav
Adolfs und das katholische kaiserliche Heer unter Wallenstein standen sich
1632 mehrere Wochen gegenüber. Die
Nürnberger verpflegten die schwedischen Truppen mit ihren Lagern im
Nürnberger Raum. Die kaiserlichen
Soldaten lagerten auf der Alten Veste
bei Zirndorf. Darunter waren 10.000
Kroaten unter Graf Isolani, die am 8.7.1632 Neustadt/Aisch plünderte und von
den 217 Wohngebäuden der Stadt 137 niederbrannte. Public
Domain Der protestantische
Schwedenkönig und General Gustav Adolf II Gustav Adolf II starb am 16.11.1632. Nach dem Abzug der Schweden 1632
plünderten. brandschatzten und mordeten die Kroaten überall in der Gegend um
Altershausen. 1633 wurde der
Abtsgreuther Schmied Wenzeslaus Paz von den Kroaten getötet. Plündernde Soldaten erschossen auch den
Münchsteinacher Pfarrer. Die Pfarrei Burghaslach blieb von 1633 bis 1639
unbesetzt. 1634 plünderten umherstreifende Soldaten aus
Forchheim, die häufig nach Schornweisach kamen, Neustadt/Aisch und erschlugen
einen Großteil der verbliebenen Bevölkerung.
Räuberbanden durchstreiften den Steinachgrund, verwüsteten alle Dörfer
und erbrachen Tor und Torhaus des Klosters Münchsteinach und raubten Hab und
Gut der Bevölkerung, die sich dorthin geflüchtet hatte. Am Anfang 1647 wurden die Dörfer in der
Gegend um Altershausen zum letzten Mal angegriffen. In der Burghaslacher Matrikel steht, dass
Altershausen unbewohnt war aber nicht genau wann. Aber es steht auch, dass der Burghaslacher
Pfarrer am 18. November 1631 eine Trauung in Altershausen hielt. In den Gotteshausrechnungen steht auch,
dass der Burghaslacher Pfarrer 1632 die Kirchweihpredigt in Altershausen
hielt. Der 11. April 1645 war wieder ein tragischer Tag
in Altershausen. Laut Erhard Wolfs
Buch zündete "ein leichtfertiger
junger Mensch bei Tragelhöchstadt seine verödete, mit langem Schilf
bewachsene Wiesen, um sie abzubrennen.
Das Feuer breitete sich schnell auf andere Wiesen und den
nahegelegenen Wald au. Es entstand ein
riesiges Flammenmeer, das die Ortschaften Dutendorf, sechs km vom
ursprünglichen Brandherd entfernt und Winterbach in Schutt und Asche
versinken ließ. Kurz bevor die Feuersbrunst Kleinweisach
erreichte, sprang der Wind um und trieb die Flammen Richtung
Altershausen. Hier wurde die Kirche
und das gantze Dorf ein Raub der
Flammen. Die Hitze, die durch den
Brand entstand, muss enorm gewesen sein, da die Glocken schmolzen und später
nur noch einige Stücke aus den Trümmern gezogen wurden". < Zurück zum
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