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Nach dem 2. Millennium Die Jahre 2001 bis 2010 Luftbild Copyright © 2004, Wolfgang Göldner,
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von Altershausen am Anfang des 21. Jahrhunderts An Silvester 2000 endeten das 20. Jahrhundert und
auch das zweite Millennium der Jahreszählung nach Christi. Im neuen Jahrhundert bzw. Jahrtausend gab
es bald bedeutende Änderungen in Europa, vor allem durch die wachsende
politische Macht der Europäischen Union. Die Welt und damit auch Europa wandeln sich
stets. Deshalb konnte Altershausen
schon in den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts gute, schlechte und
umstrittene Geschehnisse erfahren. Ende 2001 wurde die Deutsche Mark nach mehr als
50 Jahren verabschiedet. Der Euro
wurde nicht nur in Deutschland sondern auch in den meisten Ländern Europas
zur neuen Währung. Bis 2010 ging das
relativ gut. In dem Jahre hat
Griechenland fast Pleite gemacht. Ein
Hilfepaket der EU in Milliardenhöhe sollte die Griechen und auch den Euro
retten. Der deutsche Beitrag war auch
in Milliardenhöhe. Was im letzten Kapitel
dieser Geschichte stehen soll, bleibt noch offen. Am 9. September 2001 gab es die terroristischen
Angriffe gegen New York City und das Pentagon in den U.S.A. Danach marschierten amerikanische Truppen
in den Irak und in Afghanistan ein. Deutschland nahm am Irak-Krieg nicht Teil. Die NATO übernahm die Verantwortung für den
Krieg in Afghanistan, und als NATO-Mitglied schickte Deutschland auch
Soldaten in das Land im Osten. Mit der
Zeit starben auch deutsche Soldaten dort.
Glücklicherweise musste bis Ende 2009 kein Bundeswehrsoldat aus
Altershausen Dienst in Afghanistan leisten. Mit der Ausnahme der Eurokonversion wurde
Altershausen nur indirekt von diesen großen Weltgeschehnissen betroffen. Das Dorf konnte sich stattdessen mit
lokalen Ereignissen - manchmal glücklichen und manchmal umstrittenen -
beschäftigen. Der Wandel im
Lebensstil and Beschäftigung der Altershäuser, der schon im letzten
Jahrhundert starke Spuren im Dorf hinterlassen hat, setzte sich fort. Vor allem machte sich das Bauernsterben
weiterhin sichtbar. In seinem
Heimatbuch (1965), konnte der gebürtige Altershäuser Historiker und
Schullehrer a. d Erhard Wolf 34 landwirtschaftliche Betreibe zählen. Gegen Ende des letzten Jahrhunderts gab es
15. Am Silvesterabend 2000, als das
Jahrhundert endete, gab es nur noch drei vollzeitige landwirtschaftliche
Betriebe im Dorf. Am Ende des ersten
Jahrzehnts des 21. Jahrhunderts sind zwei davon übrig, obwohl es auch noch
mehrere Bauern im Nebenerwerb gibt, die täglich auf die Arbeit gehen, vor
allem bei INA Schaeffler in Höchstadt an der Aisch
und in Herzogenaurach, ober bei der Firma Martin Bauer in Vestenbergsgreuth. Zum
Stand des Gewerbes 1965 schreibt Erhard Wolf: "Viele
Arbeitsplätze und damit auch neue
Verdienstmöglichkeiten brachte für mehrere Dorfbewohner die
Errichtung von drei Gewerbebetrieben.
Schon 1862 erbaute Paul Bienenstein eine Ziegelei, die aber seit 1952
stillgelegt ist. Nach dem ersten
Weltkrieg kamen zu der schon im 19. Jahrhundert bestehenden Schneidmühle
Dölfel noch die Sägewerke Schönleben und Biletzky. In diesen drei Betrieben sind heute
insgesamt 21 Personen beschäftigt, die zum Teil aus Nachbarorten kommen, da
die Arbeitskräfte in Altershausen nicht ausreichen. Auffallend ist in unserem Ort, dass es keine bloßen Arbeiter gibt, sondern dass
durchwegs alle nebenbei noch eine kleine Landwirtschaft betreiben. In
der folgenden Tabelle sind die (1965) in Altershausen vertretenen Gewerbe
aufgeführt: Gastwirte: 2 Lebensmittelgeschäfte: 2 Mühlen: 1 Sägewerke: 3 Fuhrunternehmen: 1 Textilkaufmann: 1 Während
früher alle Gewerbetreibenden Bauern waren, so ist das heute nur noch bei den
Gastwirten, den Lebensmittelhändlern,
dem Mühlenbesitzer und dem einen Sägewerkseigentümer der Fall. Alle anderen Betriebe sind reine Gewerbebetriebe. Brauchen
die Altershäuser heute einen Schuster, Schneider oder Schmied, so müssen sie
sich an die Handwerker in den größeren Nachbarorten
wenden". Am
Ende des Jahrzehnts im 21. Jahrhundert kann man feststellen, dass es neun
Gewerbeanmeldungen in Altershausen gibt, im Vergleich zu 10 im Jahre
1965. Die Kleinindustrieunternehmen
des Mittelstands sind fast verschwunden.
Nur das Sägewerk Schönleben bleibt übrig. Das Gewerbe in Altershausen konzentriert
sich nun hauptsächlich auf Kulinarisches, Handwerk und Dienstleistung: Gastwirte: 2 Sägewerke: 1 Stuckbetrieb:
1 Fuhrunternehmen/KW-Werkstatt: 1 Garten- und Landschaftsbau: 1 Motorsport-Werkstatt: 1 Elektrotechnikhandel: 1 EDV-Verlag: 1 Oben, 2002: Einweihung des Altershausen
Tiermuseums. Von links, bayerischer
Ministerpräsident a. D. Dr. Günther Beckstein (damals bayerischer
Innenminister), Museumsbesitzer Gerhard Reß und
Landrat a. D. Robert Pfeiffer. Unten,
das Museum, errichtet wo Altershausens Ziegelei einst stand. * Im Herbst 2002 öffneten sich die Türen von
Altershausens Tiermuseum, ein Projekt des Jagdpächters Gerhard Reß. Zur Prominenz
bei der Einweihung gehörten der damalige bayerische Innenminister Günther
Beckstein (nun bayerischer Ministerpräsident a. D.) und Landrat a. D. Robert
Pfeiffer. In den nachfolgenden Jahren
haben viele Leute, darunter auch Schulklassen, das Museum besucht. Nach dem 100-jährigen Feuerwehrfest in 2000
begannen die Arbeitsgruppe Spielplatz unter der Führung von Thomas Jordan und die Gemeinde
Münchsteinach zusammen mit der damaligen Bürgermeisterin Ursula Schenke mit
der Planung eines neuen Spielplatzes in Altershausen. Ein Grundstück der Gemeinde hinter der Kirche und
dem Friedhof, wo auch früher ein Spielplatz stand, wurde gewählt. Im Jahre 2002 begann der Bau. Mitglieder der Arbeitsgruppe und der
Freiwilligen Feuerwehr verbrachten mehrere Abende und auch Samstage am Bau
bis der Spielplatz fertig war. Im Herbst 2002 wurde der neue Spielplatz vom TÜV
genehmigt und von der Gemeinde übernommen eingeweiht. 2002: Oben, Spielplatzbau
mit Harry Müller und Jörg Huber.
Unten: Die Einweihung mit
Bürgermeisterin Ursula Schenke.* Das nächste große Dorfprojekt war eine gründliche
Reparaturarbeit am Turm der Michaeliskirche, die 2003 und 2004 mehrere Monate
lang dauerte. Während dieser Zeit war
der Turm zum größten Teil von einem Gerüst umhüllt. Luftbild Copyright © 2004, Wolfgang Göldner,
alle Rechte vorbehalten 2004: Von der Luft gesehen, der umhüllte Turm der
Michaeliskirche Dass eine neue Kläranlage für Altershausen
notwendig war, stand schon 2004 fest.
Offen war die Frage, welche Art Kläranlage gebaut werden sollte. Der Gemeinderat in Münchsteinach unter der
Führung von Bürgermeisterin Schenke entschied sich für eine mechanische
Anlage. Altershausen Gemeinderat Fritz Popp und die
Altershäuser Bürger Horst Löb und Karl Seydel waren mit dieser Entscheidung
nicht zufrieden. Die drei zusammen mit
anderen Dorfbewohnern wollten stattdessen eine ökologische Anlage. Sie sammelten Unterschriften und brachten
einen Bürgerentscheid 2005 zur Wahl. Ihr Vorschlag gewann in Altershausen mit etwa
80 % der Stimmzettel, verlor aber gemeindeweit mit 27 Stimmen zu
wenig. Als Folge davon begann der Bau
der mechanischen Anlage lt. Entscheidung des Gemeinderats. Die neue Kläranlage wurde 2006 in Betrieb
genommen. Im gleichen Jahr am 3. Oktober, dem Feiertag der
deutschen Einheit, gab es einen Tag der offenen Kläranlage unter der Leitung
von Bürgermeisterin Schenke. 2006: Die Altershäuser
Kläranlage* Im Jahr 2005 feierte der Stammtisch Steigerwald
Altershausen seinen 30. Geburtstag.
Damit fand die 2005er Kerwa nicht wie gewöhnlich
im Gasthof Schlager statt. Für das
Jubiläum veranstalteten der Stammtisch Steigerwald und der Dorf- und
Feuerwehrverein zusammen eine große Zeltkerwa am Plärrer. Diese Jubiläumskerwa war gewiss die aufregendste
seit Jahrzehnten in Altershausen. In
der Nacht von Kerwasamstag erschienen im Festzelt
Neo-Nazis von anderswo. Es kam zu
einer Rauferei. Sechs Streifenwagen
der Polizei erschienen am Plärrer, und einige Männer wurden verhaftet. Jubiläumskerwa 2005: Oli
Fröhnel am Lenkrad * Im Herbst 2006 startete die Kirchengemeinde
Altershausen eine Renovierung des Friedhofs.
Es rückten viele Freiwillige aus, um die alte, teils abgestorbene
Thuja-Hecke auszureißen. Im Winter,
pflanzten Mitglieder des Dorf- und Feuerwehrvereins dann unter der Führung
von Gemeindeförster Gunter Lehrieder eine neue Buchenhecke. Danach folgten eine teilweise Erneuerung
des Grunds, die Aufstellung eines neuen Kreuzes und einer Sitzbank. Altershausens Friedhof nach der Erneuerung * 2008 war wieder
Kommunalwahl im Landkreis. In der
Gemeinde Münchsteinach stand 1. Bürgermeisterin Ursula Schenke nicht zur
Wiederwahl. Jürgen Riedel (Sohn des
früheren Bürgermeisters Johann Riedel) aus Münchsteinach konnte ohne
Gegenkandidat ins Rennen gehen und wurde neuer und erster hauptamtlicher
Bürgermeister. Drei Altershäuser
wurden in den Gemeinderat gewählt:
Thomas Jordan und Dieter Schlager wurden zum 1. Mal gewählt und Fritz
Popp wurde wiedergewählt. 2009: Nach dem Sonntagsgottesdienst am neuen Kirchenvorplatz,
von links, Georg Jordan, Hilde Popp, Hannelore Jordan und Renate Faust. * Zwei wichtige Projekte fanden 2009 statt. Die Kirchengemeinde Altershausen
beauftragte den Umbau des Kirchenvorplatzes, und die Gemeinde Münchsteinach
hat sowohl große, notwendige Kanalreparaturen als auch Straßen- und
Gehsteigreparaturen durchgeführt.
Mehrere monatelang blieb die Straße An der Steige gesperrt.
Der Hauptteil des Verkehrs sowohl in die Wochenend- und Wohnsiedlungen
als auch nach Kienfeld wurde über die Wochenendsiedlung und die Steigerwald
Hochstraße umgeleitet. 2009: Kanalreparaturarbeiten* Danach folgte die nächste große Feier. 2009 war auch das 125. Jahr des
Männergesangvereins 1884 Altershausen-Abtsgreuth. Drei Tage lang feierten die Gesangsbrüder
aus Altershausen und Abtsgreuth und ihre Freunde im Festzelt am Plärrer und
mit Platzsingen vor dem historischen Pfarrlehen-Fachwerkhaus der Familie
Faust neben der Michaeliskirche. 2009:
MGV-125-Jahre Fest, Umzug ins
Festzelt * Mitte Dezember 2009 begann der längste Winter
seit Jahren. Fast ununterbrochen
herrschte Kälte und zum größten Teil lag Schnee auf dem Boden. So blieb es bis Mitte März 2010. Mehrmals herrschte Verkehrschaos im Dorf
und außen. Brennholzreserven wurden
knapp. Oben: Winter 2009-2010 bei Leupold in der
Wochenendsiedlung. Unten: Besondere Rodelnacht auf dem Veitenberg. Von links:
Erna Sucker, Andrea Wagner, Alfred Sucker und Anja und Heike Kunze. * Januar 2010 kam auch eine Sparwarnung für die Altershäuser. Im Bürgergespräch sagte Bürgermeister
Jürgen Riedel, dass die 2009 abgeschlossene Kanalsanierung erhebliche Kosten
für die Grundstückseigentümer bedeuten würde.
Der Bürgermeister und die Fürther Firma ProSoil
gaben den Altershäusern auch ausführliche Auskunft über das vorgeschlagene
Wasserschutzgebiet im Waldraum westlich vom Dorf
zwischen der Hochstraße und der Hombeer Straße (Dorfstraße). Bürgergespräch mit Bürgermeister Jürgen Riedel * Mit einer Großübung, einem Gottesdienst und einem
kleinen Fest feierte die Freiwillige Feuerwehr Juni 2010 ihr 110. Jubiläum. Großübung der
Freiwilligen Feuerwehren der Gemeinde Münchsteinach zum 110. Jubiläum der
Altershäuser Feuerwehr. Die
Altershäuser Truppe legt die Saugleitung am Wehr im Dorf. Von links:
Münchsteinacher Jugendwehrleiter Karl-Heinz Hermann, 1. Bürgermeister
Jürgen Riedel und Münchsteinacher 1. Kommandant Bernd Huffmann.
* Das erste Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts
verabschiedete sich in tiefem Schnee und Kälte. Man dachte, dass der lange 2009-2010er Winter eine Ausnahme war, aber schon im Herbst
zeigte 2010, dass es noch strenger gehen kann. Der Winter und die Wintersonnenwende waren noch
einen Monat lang entfernt als Kälte und Schnee das Dorf am 23. November überwältigte. Sowohl der Schnee als auch die Kälte
blieben bis Jahresende. Der größte Schneefall endete am 17. Dezember mit
26 cm Neuschnee. Die tiefste
Temperatur war am 30. Dezember mit -14 Grad in der Wochenendsiedlung und -17
Grad im Dorfkern. An dem Tag hatten im
Vergleich Nürnberg -18 Grad und Bamberg -22 Grad! Es gibt keine offiziellen Wetterdaten für
Altershausen, aber der Deutsche Wetterdienst berichtete, dass insgesamt 60 cm
Schnee zwischen dem 23. November and Silvesterabend im Münchsteinacher Raum
gefallen sind. Der Wetterdienst
meldete auch, dass dieser Dezember der kälteste seit 41 Jahren, d. h. seit
1969, war. So viel Schnee gab es noch nie, meinten
einige Altershäuser. Das Gedächtnis
von Georg Förtner reicht fast 90 Jahre zurück. In meiner
Kindheit, sagte er, gab es so viel Schnee wie 2010, aber seitdem
nicht. Er war allerdings in den Jahren
des 2. Weltkriegs im Dienst im Ausland und danach eine Weile lang
Kriegsgefangener der Amerikaner in Frankreich. Wie viel Schnee Altershausen damals hatte,
sagt Georg Förtner, weiß er nicht. Schon Mitte Dezember warnte Bürgermeister Jürgen
Riedel, dass das Salzstreuen wegen schrumpfender Vorräte eingeschränkt werden
muss. Und in den Nachrichten konnte
man hören und lesen, dass Deutschland bis Jahresende so viel Streusalz
benutzt hat wie im ganzen Winter 2009-2010.
Den Beweis dafür sah man in der Straße von Altershausen nach Uehlfeld,
die in der letzte Jahreswoche unter einer weißen, nicht ungefährlichen Schneedecke
blieb. Dezember
2010. Oben: Schneeberg am Plärrer vor dem Seydelhaus.
Mitte: Die Michaeliskirche im
Nebel und Rauch. Unten: Bei Leupold in der Wochenendsiedlung.* * Gekennzeichnete Bilder Copyright @ 2002-10, Steigerwald EDV™ Verlag, alle Rechte vorbehalten. < Zurück zum
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